Ostern 2019
Tag 9
Etappe 10 2019
Braubach nach Koblenz 19.04.2019
Diesmal bin ich einen Tag vorher angereist. In Braubach übernachtete ich auf dem Zeltplatz.
Es war für mich eine sehr kostengünstige Variante mit Zelt. Ich zahlte gerade mal 13 Euro für eine Nacht und ich hatte meine Ruhe. Zum Abendessen kochte ich mir Nudeln mit Soße und Hühnchen.
Sehr lecker muß ich sagen. Ich habe mir einiges an Essen und auch Frühstück vorbereitet.
Mir ging es um das Gewicht schlecht hin. Die Nacht auf dem Zeltplatz war ein wenig unruhig, da ich ständig die Güterzüge von der Gegenseite hörte und die Rheinschifffahrt. Ich habe kein bisschen gefroren in der Nacht und hatte auch meine Wanderkleidung abgelegt. Die nächtliche Temperatur lag bei ca. 8 Grad. Der Morgen war frisch und das Wasser im Duschraum war kalt, aber erquickend.
Zum Frühstück gab es Müsli mit Dörrobst (Erdbeeren, Bananen und Apfel). Ich hatte warmes Wasser für meinen Kaffee gemacht und habe einen Teil abgezweigt. Zipbeutel mit dem Dörrobst, Milchpulver zusammen mit Wasser eingeweicht und dann die Dinkelflocken dazu. Fertig war das schmackhafte Frühstück. Nescafé mit Milchpulver und heißem Wasser. Mir ging es gut.
In der Zwischenzeit ist mir klar geworden, dass mein Frühstück sehr üppig war. Genauer gesagt zu viel,
180 Gramm Müsli. Es war ein Experiment und es ist kein Fehlschlag sondern ein Erfolg. Ich hatte nur Vergleichswerte von Frauen. Diese Essen bekanntlich weniger und deshalb brauchte ich meine eigenen Erfahrungen mit Tagesrationen (EPA).
Ich lege eine Ration Müsli auf 120 Gramm Dinkelflocken fest. Im Verhältnis kommen noch 20 Gramm Erdbeeren, 20 Gramm Bananen und 20 Gramm Apfel als Dörrobst dazu. Drei Esslöffel Milchpulver.
Von diesen Werten gehe ich bei der nächsten Wandertour aus. Übrigens der Apfel im Müsli ist Geschmacklich sehr intensiv, hier könnten aber auch ca. 10 Gramm ausreichen.
Hier wird sich wohl so mancher fragen, warum nimmt er Dinkelflocken und nicht Haferflocken.
Es gibt einen kleinen Unterschied in der Ernährungskette, wie Nahrung von unserem Körper verarbeitet wird. Haferflocken wird als Nährstoff in unserem Körper und Leber in Zucker umgesetzt. Dieser steht nach dem Essen so gut wie sofort zu Verfügung. Zucker wird sofort wieder vom Körper abgebaut. Die Belastungskurve von Zucker bei Hafer steigt zuerst Steil an und sinkt danach auch wieder schnell ab. Zucker wird von Insulin umgewandelt. Als desto mehr Zucker im Blut, desto mehr Insulin wird durch den Körper in das Blut gepumpt. Die Leistungskurve sinkt sehr schnell wieder ab.
Bei Dinkelflocken passiert das nicht. Hier ist das Leistungsverhältnis eine gleichmäßige Umsetzung von Zucker in der Leber also weniger Insulin und die Kurve ist flacher.
(Dinkel ist eine alte Getreidesorte, die in den letzten 10 Jahren für die Ernährung wiederentdeckt wurde und hat einen steigenden Beliebtheitsgrad. Dinkel wurde in der Vergangenheit hauptsächlich in der Bierproduktion eingesetzt. Früher kaufte man Dinkel in Mühlen oder im Reformhaus.)
Also Ende mit dem fachlichen Kram und sollte doch mal was von meiner Tageswanderung erzählen.
Um 9.45 Uhr bin ich mit dem Zusammenpacken meiner Ausrüstung fertig geworden. Und kurz vor 10.00 Uhr habe ich dann den Campingplatz verlassen. Mein Weg führte jetzt hinter dem Campingplatz vorbei und über einen kleinen Pfad erreiche ich den Fahrradweg, gehe rechter Hand zur Straßenunterführung. Weiter geht es dann unter der Bahnunterführung hindurch, die eigentlich vorsintflutlich wirkt und im Bahnhofsgebäude ist heute ein Beerdigungsinstitut untergebracht. Man kann sich ja dazu was denken, Hihi.
Nachdem ich meine Karte überprüft habe, gehe ich die Straße aufwärts führend in Richtung Touristeninformation. Ich bin mir noch unschlüssig, wo der Rheinsteig weiterführt. Nach längerem hin und her entschließe ich mich die Hauptstraße hinauf zu laufen von der ich das letzte Mal herunter kam.
Bild Thomas Zerweck
Nachdem ich den Turm von Braubach auf der linken Seite passiert habe, fragte ich mich wo die nächste Rheinsteigplakette war. Also laufe ich wieder zurück und betrachte die Hauswände ganz genau. Als ich an der Hausfassade, die nach dem Cafe kommt sehe ich das Schild mit der Aufschrift Rheinsteig. Dieses Schild ist aber von unten kommend nicht zu sehen. Jetzt geht es hinter den Häusern weiter, er macht einen Bogen und steigt dann leicht an den Berg hinauf. Oben muß man eine kaputte Treppe überwinden und man steht auf der Straße, die wieder nach unten führt. Schön währe es, wenn das so bleiben würde. Aber weiter unten geht es gleich wieder rechts eine Bergstraße hinauf. Weiter oben machte ich zuerst mal halt um meine Wasserflaschen zu verstauen. Das heißt, ich füllte meinen 3 Liter Wasserblase auf und verstaute meine leeren Wasserflaschen an zwei freien Schlaufen meines Rucksackes. Und weiter geht es. Ich gehe langsam weiter und verteile das Gewicht auf jeden Schritt den ich mache. Es geht gerade weiter bergauf. Von unten höre ich ein Auto die Straße herauf kommen. Also laufe ich am Straßenrand weiter. Als ich kurz anhalte um den SUV vorbei zulassen hält er auf Höhe der Seitentüre an und ein gemütlicher Rheinländer öffnete das Seitenfenster. Er meinte, ob der Rucksack nicht zu schwer sei um zu Wandern. Ich erklärte Ihm, dass ich alles im Rucksack habe was ich die nächsten Tage über Ostern brauchen würde und das ich den Rheinsteig mache. Ich erzählte Ihm das ich den Rheinsteig 2017 in Wiesbaden Biebrich begonnen habe und jetzt über Ostern so weit wie möglich kommen möchte. Für Heute ist mein Ziel Koblenz. Er wünschte mir noch ein gutes Gelingen für meine Wanderung und ich wünschte Ihm noch ein frohes Osterfest.
So, jetzt war ich wieder alleine als der Rheinländer mit seinem SUV weitergefahren war. Ich laufe noch 100 Meter und bog von der Straße links in einen Wanderpfad ein. Dieser führt entlang des Berghanges. Hier hat man eine wunderschöne Weitsicht in das Rheintal aufwärts. Und das bei dem heutigen schönen Wetter sehe ich bis zur nächsten Rheinschleife bei Filsen.
Bilder Thomas Zerweck
In all meinen Rheinsteig-Wanderungen habe ich noch nie eine solche Farbenpracht und unterschiedliche Naturvielfalt gesehen, wie hier auf dem Rheinsteig zwischen Wiesbaden und Koblenz.
Nach langem sah ich wieder diese Krüppel-Eichen, die auf Grund des kargen und nährstoffarmen Boden so wachsen. Und dieses mal habe ich ein Foto geschossen. Meine Fotos habe ich alle selber geschossen und für diese Webseite zugeschnitten. Motive gibt es in Massen. Du brauchst nur ein geübtes Auge für Farben und Details. Wie immer bist Du gerade Oben angekommen, geht es eigentlich gleich wieder nach unten. Dieses Mal bin ich aber gerade ausgelaufen und wie es Gott so will kam mir wieder der SUV mit dem Jäger entgegen. Er hielt wieder an und fragte mich ob ich nicht falsch laufen würde. Ich meinte zu Ihm ich wäre doch auf dem richtigen Weg. Aber Er konterte und sagte mir das er Jäger sei und Er, sein Revier kennen würde. Und der Rheinsteig würde da vorne an dem großen Baum rechts runter gehen. Wir verabschiedeten uns lachend. Wäre ich jetzt nicht falsch gelaufen, so hätte ich niemals zwei wundervolle Fotos schießen können. Das Foto oben als Banner ist eines davon.
Es sind schöne Erinnerungen, die ich an diesem einen Tag hatte und nicht die einzige Begegnung mit Menschen. Nachdem ich wieder vorne an dem großen Baum war schaute ich einmal auf die Rückseite von unten kommend. Da hatte ich wohl nicht aufgepasst. Also wieder auf den Weg und links den Weg runter. Ich kam an einer Stelle vorbei, wo mehrere Menschen weiter Hinten neben einem Hochstand an etwas arbeiteten. Der Jäger von vorhin war dabei, er sah mich und wir winkten uns nochmal zu. Ich ging weiter auf einem sonnigen Weg, der Herrlich mich anmachte weiterzumachen. So und jetzt geht es wieder auf einem Pfad rechts runter, leicht steil.
Tja, jetzt mußte ich eine Zwangspause auf dem Rand des Pfades einlegen. Eine Familie mit Kinder und Hund kamen mir entgegen. Es ist eine Selbstverständlichkeit, daß man entgegenkommende Wanderer passieren lässt, sofern das möglich ist. Auch hier bin ich mit dem Vater ins Gespräch gekommen. Der Hund hat mich beäugt, bis es mir eingefallen ist meine Sonnenbrille abzunehmen. Er hatte sein Spiegelbild gesehen. Ohne Sonnenbrille war ich jedoch ohne weiteres Interesse und völlig ereignislos. Der Vater und ich plauschten noch kurz miteinander und ich wünschte Ihm noch schöne Ostern. So komme ich immer wieder zu kurze Momenten, die mich immer daran Erinnern das Du nicht alleine bist, auch nicht an Ostern. Wenn Du mal wieder alleine unterwegs bist.
Fünf Minuten später als ich den Pfad hinter mir hatte, geht es schon wieder aufwärts. Dieses Mal über Felsen gesichert mit Drahtseil. Einen F3-4, würde ich sagen. Da habe ich mal wieder ein paar Bildchen gemacht um mal zu zeigen, dass die Hänge nicht ganz ohne sind.
Bilder Thomas Zerweck
Es zeigt sich mal wieder, dass man feste Wanderschuhe anhaben sollte. Wenn es nass ist taugen die besten Straßenschuhe nichts! Warum? Sie haben keinen Halt auf dem glatten Untergrund des Felsens.
Nachdem ich auf dem Felsgrat langsam an Höhe gewann, war klar das dieses Stahlseil auf der linken Seite nicht ohne Grund angebracht war. Rechts ging es runter und links auch. Wenn Du oben angekommen bist, bist Du eigentlich froh nicht nochmal rauf zu müssen. Und trotzdem ist der Tag noch Jung. Jetzt geht es wieder abwärts auf einem Feldweg der nach einer kurzen Strecke auf eine geteerte Straße führte.
Aaah, siehe da, eine Kloschüssel auf einer Wiese. Netter Anblick! Was ist eigentlich der Hintergrund dieses Objektes? Es geht der Straße entlang abwärts ins Tal und unten durch den Wald. In einem Zickzack Kurs komme ich von oben an den Ort heran. Auf der Straße laufe ich nach unten bis zu einer von oben kommenden Gegenstraße. Jetzt geht es rechts weiter bis zu einer weiteren Straße. Dort gehe ich links bis zu einer Brücke. Vor der Brücke verlasse ich jetzt die Straße und es geht rechts entlang eines Baches, Tal aufwärts. Der kleine Weg endet an einer Brücke mit einem großen Rohr. Hier entsorgte ich zuerst mal meine zwei Wasserflaschen an einem Mülleimer und gehe weiter bis nach vorne an die Straßenecke. Von weitem sieht es aus als müßte man Links abbiegen. Doch falsch gedacht! Es geht Rechts an einem Haus vorbei und an einer Waldschranke herum. Der Wald hat mich wieder mit der Vorwarnung auf einen F3 an einem Schild. Es ist eine breite Waldstraße und es sind einige Wanderer unterwegs. Sie machen Rast auf ein paar Bäumen, die am Wegesrand lagern. Der Waldweg biegt nach einiger Zeit links ab und hier beginnt die Steigung.
Es ist eine F3 Steigung als Waldstraße. Puh, hier kommst Du nur zögerlich voran. Zwei Wanderer überholten mich. Aber ohne Gepäck! Und trotzdem gehen auch Sie nur langsam, die haben auch ihre Probleme mit der Steigung. Was ist ein F3, wollen bestimmt andere wissen? Geht mal von 35% Steigung aus. Ich brauchte bestimmt eine halbe Stunde bis ich oben war. Oben war natürlich die Ruhebank besetzt von den zwei Wanderer, die mich überholt hatten. An einem Straßenschild habe ich aber dann meine Mittagspause eingelegt. Fressalien, die ich eingepackt hatte waren ein herrliches Mahl. Viel Eiweiß und Kalorien brachten meinen Körper wieder auf Touren.
Ich fragte mich, was sucht ein Hochhaus hier mitten im Wald. Wie es sich später herausstellte handelt es sich um eine Siedlung und der Namen erinnerte an unsere Amerikaner, die früher in unserem Land stationiert waren. Das Ganze nur so nebenbei und nicht zu vergessen, hier gibt es sogar eine Gartenwirtschaft, eine Waldschenke und ein griechisches Restaurant. Nach meiner Pause von einer halben Stunde muß ich eine Landstraße unterqueren, aber sehr vornehm durch eine Unterführung. Oben geht es auf dem Gehsteig weiter der Straße entlang. Ich laufe bis zum Ende des Gehweges.
Am Ende stoße ich auf einen Parkplatz und rechter Hand ist die Siedlung. Ich gehe aber jetzt auf einem Weg der links unterhalb der Gartenwirtschaft den Hang hinunter führt. Der Weg führt ständig Bergab. Ich komme an einer großen freien Wiesenfläche vorbei und auf der anderen Seite sehe ich in das Lahntal hinein.
Du hast eine wunderschöne Aussicht und das Lahntal strahlt im schönsten Sonnenschein.
Bilder Thomas Zerweck
Ich laufe eine lang gezogene Serpentine hinunter, die auf einer Straße endet. Wer sagt, dass man bergab wandern keine Kraft verliert, der irrt, ich wieder hole mich. Die Wege sind lang, wie der Aufstieg! Ich muß jetzt der Straße entlang gehen, bis zu einem Punkt, wo ich eine Kehre über einen Bahnübergang begehe. Von da an gehe ich Fluß abwärts der Lahn entlang bis zu einer Brücke. Hier gibt es großen Fußgängerverkehr. Zu dem gibt es auf der anderen Seite einen Hafen für Freizeitkapitäne. Ich überquere auf einer Fußgängerbrücke, die Lahn. Am Ende geht es eine Treppe hinunter auf einen Fahrrad- oder Wanderweg. Man kommt an einer bewohnten Villa (rechter Hand) vorbei und an einem Rastpunkt, einer Gaststätte mit Bewirtung. Ich laufe bis zum Ende des Weges, der in einer Steigung auf einer Hauptstraße endet. Dort raste ich unter einer Brücke und ruhe mich richtig aus. Danach werde ich das letzte Stück Weg entlang an einer stark befahrenen Hauptstraße in Richtung Ruppertsklamm gehen.
Eine halbe Stunde Kraft tanken, iwo es sind nur 5-10 Minuten und weiter geht es. Zuerst über die Straße und dann auf dem Gehweg, Tal aufwärts. Neben der Straße führt noch ein breiter Trampelpfad in die gleiche Richtung. Nach 10 Minuten bin ich endlich am Eingang zur Ruppertsklamm.
Bilder Thomas Zerweck
Welcome, the Ruppertsklamm. Wild Romantisch? Es ist ein langer Aufstieg von etwa 1,2 Km entlang eines Baches. Das Wild Romantische habe ich nicht gefunden! Es liegt viel modriges Gehölz im Pfad entlang des Baches, der Pfad läuft daran entlang und teilweise auch durch Morast. Erst in der Mitte des Aufstieges ändert sich das Bild und der Taleinschnitt verengt sich. Hier kommen jetzt Felsen zum Vorschein.
Wenn man eine Klamm sich vorstellt, denkt man automatisch an die berühmte Breitachklamm bei Oberstdorf mit richtigem großem Wasserfluß im Hochgebirge. Tja, wir sind hier im Mittelgebirge zwischen Siebengebirge und Rheingaugebirge. Ein kleiner dezenter Unterschied was die Verhältnisse in der Geologie ergibt. Wir sind hier in einem Schiefergebirge und Sandsteingebirge. Es macht aber keinen Abbruch, was die Natur hergibt. Die Ruppertsklamm führt durch ein Tal eingebetet in ein Schiefergebirge. In der Mitte der Ruppertsklamm verengt sich dann der Pfad und endet an einer Felswand. Die deutlich eine Einkerbung durch den Wasserfluss zeigt.
Bilder Thomas Zerweck
Bilder Thomas Zerweck
Der Aufstieg mit Rucksack ist mühsam, aber es lohnt sich. Ich hatte die Wahl zwischen einer sehr steilen F3,5 und einer F1-2. Ich entschied mich für die Ruppertsklamm. Auf Bild 5 erkennt man die Felswand mit der Einkerbung durch den Wasserfluß. Die seitliche Felswand geht hier über zehn Meter in die Höhe und auf der rechten Seite muß man über Steigeisen die Felswand bis zum oberen Pfad überwinden. Die Steigeisen sind mit starken Drahtseilen abgesichert. (Wer mit Hund hier herauf will, hat ab hier Pech!). Es herrscht hier reger Touristenverkehr, Paare und Familien und ganze Gruppen. Der Rheinsteig führt direkt hier hindurch. Der Obere Teil der Ruppertsklamm ist etwas Flacher, aber auch nicht besser begehbar wie unten. Man lauft hier auf Felsen und zum Teil im Klammbett. Wasserdichte Wanderstiefel sind gefragt! Ich mußte mich nicht auf der Seite auf dem Felssims entlang gehen.
Der Weg ist jetzt zum Teil 2-3 Meter breit. Der Felssims ist nur ca. 80 cm breit. Also kaum begehbar für einen großen Menschen von 1,85 Meter Größe und mit einem 60 Liter Rucksack. Aber am Ende muß man einen kleinen Überhang überwinden und man steht auf einer gesicherten Laufbrücke aus Stahl.
Weiter geht es auf einem Pfad entlang des Bachlaufes, zuerst rechts dann wieder links am Bachverlauf entlang. Nach einiger Zeit kommt man an eine Staumauer und der Weg geht links den Berg hinauf und führt eigentlich um den Stausee herum. Ich entschied mich auf dem Waldweg zu bleiben und nicht wieder an den Bachlauf zurückzukehren. Meine Entscheidung tat keinen Abbruch, da am Ende des Baches ein schwarz schlammiges Wasser wartete und dann eine Treppe empor ging. Das habe ich von oben gesehen als ich am Ende stand. Gegenüber gibt es eine alte Wetterschutzhütte für Wanderer mit grünlichem Moosbewuchs. Steinalt, außen gibt es Bänke und im Innern auch. An den Papierkörbe sehe ich das schon einiges Los war am heutigen Tag. Ich mache eine ausgedehnte Pause um mir Äpfel und Schokolade, Knäckebrot zu zuführen. Bis Koblenz ist es noch eine weite Strecke von 6-8 Km durch den Wald. Das hört sich nicht weit an. Doch hat der Rheinsteig noch ein paar Tücken parat. Es geht entlang an dem Berghang auf einem geschotterten Waldweg. Ich kam an dem Weg vorbei, der die Klamm umgeht, mit einem F3. Der Weg geht bis zum Ende des Waldweges, gesperrt durch eine Schranke. So man freut sich über den zurückgelegten Weg.
Aber es geht jetzt über Serpentienen steil wieder nach oben durch den Wald. Der Weg führt auf einen Waldweg in Gegenrichtung und endet wieder an einer geschotterten Wegkreuzung, von dort geht es links weiter. Auf der Karte ist es noch ein ganzes Stück des Weges. Jetzt über den leichten Wegbuckel und in eine leichte Kurve, danach geht es rechts in einen Waldweg vorbei an umgesägten und entholzten Bäumen und Baumstümpfe. Jetzt geht es ins stark bewachsene Unterholz auf einem Waldweg. Ich bleibe stehen vor einer Weggabelung, ich sollte rechts gehen und kontrolliere meine Wanderkarte. Diese bestätigt mir das ich richtig liege. Also gehe ich rechts weiter und komme an einen Bach. Doch ich sehe kein keinen Wegweiser und gehe über den Bach in ein ansteigendes Areal, die wie eine Waldwiese aussieht. Diese freie Flächen sind sogar auf der Wanderkarte eingezeichnet. Ich gehe weiter Bergauf. Als ich die zweite Waldwiese erreiche und Richtung obere Waldgrenze gehe, werde ich stutzig. Ich stoße auf altes Tannenholz, alte dicht bewachsene Bäume und einem Schild “ Militärisches Sperrgebiet “ das aber auf dem Waldboden liegt.
Umgestoßen samt Bodenverankerung. Zu der Zeit ist hier wohl keiner, wir haben Ostern. Ich kontrolliere nochmal die Karte. Ich bin zu weit nach oben gestiegen. Das lohnt sich nicht den gesamten Weg zurück zu gehen. Also überprüfe ich meine Karte auf einen parallel laufenden Waldweg. Da ist ein Rettungsweg in die Karte eingezeichnet der sich am unteren Ende mit dem Rheinsteig wieder vereint. Also geht es weiter Bergauf bis ich endlich auf diesen Rettungsweg stoße. Puh, das hat Schweiß gekostet und eine kleine Ruhepause von 5 Minuten. “ Ab und zu sind Wegmarkierungen verschwunden das passiert meistens, wenn Bäume gefällt wurden. Hier war ein Abzweig nicht gekennzeichnet und ein Weg war auch nicht zu sehen. “
Laut Wanderkarte führen beide Wege am Ende des Rettungsweges zusammen. Also kein größeres Problem für mich. Es gibt immer wieder markierte Rettungspunkte auf der Wanderkarte, die auch real am Wegrand mit Koordinaten angegeben sind. Hier kann bei einem Notfall der Rettungswagen halten und eine Personenrettung durchführen. Rettungspunkte sind in Wanderkarten besonders gekennzeichnet!
Es geht Berg ab, also eine Genugtuung für die Füße und Körper. Ich komme an einer Waldschranke und Wendeplatte vorbei. Nach 20 Minuten sah ich endlich das Ende des Waldweges in eine Straße münden. Unten Angekommen sah ich das erste Mal eine gepflasterte Straße aus
Doppel-T-Verbundpflastersteinen. Eine teuere Straße! WOW. Auf der anderen Straßenseite ist ein Bundeswehrzaun da geht es jetzt rechts am Zaun entlang und biege dann rechts in den Wald ab. Es geht nicht weit durch den Wald und schon bin ich an einer großen Wiese. Unten komme ich an einem Bauernhof vorbei, eher ein Aussiedlerhof. Fast wäre ich falsch gelaufen, wenn mich da nicht meine Nase gejuckt hätte. Ich muß rauf laufen in einer breiten Furt. 150 Meter weiter gehe ich jetzt wieder in einem links rechts Bogen langsam den Berg hinunter. In einer scharfen links Kurve laufe ich jetzt in eine Talsenke hinein, die eher eine Schlucht ist. Von beiden Seiten führen Wege hinein. Von Oben laufe ich rechter Hand einen einzigen Weg hinunter der bis unten an den Stadtrand führt. Man kommt an einer Brücke vorbei, wo man von unten erahnen kann wie hoch sie ist. Hier in der Schlucht sind links und rechts Bäume am steilen Hang. Ein Bach führt zuerst an der linken Seite entlang und in der Mitte des Weges wechselt er die Seite. So komme ich am unteren Ende an einem alten Haus vorbei, daß ich in einem Durchgang begehen muß. An Ende dieses Hohlweges muß ich noch eine Treppe überwinden und ich stehe in Koblenz. Dann geht man noch fast gerade durch den Ort bis zur Uferpromenade. Bis zur Festung Ehrenfels ist es noch ein weiter Weg. Dazu muß man eine längere Zeit an der Uferpromenade am Rhein von Koblenz entlang laufen. Ich hatte gleich mal Pech als ich in die Nähe des Koblenzer Hafen kam und der war gesperrt. Also Umweg und der Hauptstraße entlang bis nach dem Hafen. Trotzdem sehr angenehm zum Laufen. Bis ich den großen Platz unterhalb der Festung erreicht habe war es schon nach 20:00 Uhr. So mußte ich also im Dunkel weiter und keine Menschenseele war mehr unterwegs. Für den Aufstieg über den den Zugangsweg zu spät. Also weiter zum Seitenaufzug und da war es Stock dunkel. Der Seitenaufzug, lol war außer Betrieb. Und jetzt weiter?? Die Gelegenheit bot sich dann mit einem älteren Paar aus Koblenz, sie wollten auf die Festung zu einer Veranstaltung mit großer Laserlightshow. Kostete mich 5 Euro und kam also doch noch auf der Festung an. Tja, völlig umsonst und es gibt auch keinen Platz in der Jugendherberge mehr am heutigen Tag wie es mir gesagt wurde. Mein Tag endete auf einer Wiesenpromenade am Zeltplatz gegenüber unten im Tal an der Mosel.
Ich hatte eine ruhige Nacht und habe nicht mal gefroren. Ich habe meine Isomatte und Schlafsack unter mich gebettet und mich mit meinem Regenschutz abgedeckt. Die Nacht war ruhig und angenehm. Ich wachte am 7.00 Uhr auf und ging Richtung Fährhaus unten an der Mosel um überzusetzen. Kostet ein paar Groschen und ich mußte nicht mal den gleichen Weg außen Herum über die Brücke. Ich bin dann noch an das Rheineck gelaufen und genoß den morgenlichen Flair am Rheineck. Trinkwasser habe ich vergebens gesucht um meinen Vorrat aufzustocken, damit ich wieder weiter könnte. So endet diesmal meine Wanderung vorzeitig. Das ist Ätzend.